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Focus

2021 AUTUMN

Spitzenleistungen in der klassischen Musik

In diesem Jahr haben junge klassische Musiker aus Korea bei renommierten internationalen Musikwettbewerben Spitzenpreise gewonnen und damit das Sprungbrett für ihre Karriere gelegt.

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Bei der Montreal International Music Competition 2021 belegte Kim Su-yeon Platz eins und holte damit in der Kategorie Klavier erstmals die Goldmedaille für Korea.
© Denise Tamara, Courtesy of Kumho Cultural Foundation

Die globale Covid-19-Pandemie hat auch die Welt der klassischen Musik eingefroren. In diesem Jahr hat sich die Lage leicht verbessert, es wurden wieder verschiedene Musikwettbewerbe veranstaltet, bei denen stets erfreuliche Nachrichten von koreanischen Musikern gemeldet wurden, die auf den Weltbühnen auf den vordersten Plätzen brillierten.

Die Gewinner sind: Kim Su-yeon bei der Montreal International Music Competition, Cellist Han Jae-min und Pianistin Park Yeon-min bei der George Enescu International Competition in Bucharest sowie Pianist Lee Dong-ha und das Arete String Quartet bei der Prague Spring International Music Competition.

Darüber hinaus gewann Bariton Kim Gi-hoon den international besonders anerkannten Gesangswettbewerb BBC Cardiff Singer of the World. In der Vergangenheit hatten zwar schon einmal koreanische Sänger den ersten Preis im Liederwettbewerb geholt, aber Kim wurde als erster Koreaner mit dem Spitzenpreis des großen Wettbewerbs ausgezeichnet.

Die starke Präsenz der koreanischen Musiker bei internationalen Wettbewerben wird hauptsächlich mit dem frühen Ausbildungsstart und dem harten Wettbewerb erklärt. Den Gesangsbereich ausgenommen, ist das Hauptziel der musikalischen Disziplinen, Talent möglichst früh zu erkennen und heranzuziehen. Das der Korea National University of Arts angegliederte Korea National Institute for the Gifted in Arts ist die repräsentativste Bildungseinrichtung für musikalisch talentierte Kinder und Jugendliche. Kinder ab zehn Jahren können sich bei diesem Institut einschreiben. Doch der Wettbewerb ist dermaßen hart, dass die Schüler sich auch nach der Aufnahme noch jedes Jahr einem Auswahlverfahren unterziehen müssen, aus dem einige ausscheiden. Letztendlich können sich diejenigen, die eher aufgrund von Potential und Entwicklungsaussichten als aufgrund von momentan an den Tag gelegtem musikalischen Können ausgewählt werden, eher profilieren.

Verglichen mit der Vergangenheit bieten sich jungen Musikern heutzutage insgsamt noch mehr Chancen und Wege, an internationalen Wettbewerben teilzunehmen und ihr Talent zur Entfaltung zu bringen.

KIM SU-YEON
Die Montreal International Musical Competition ist ein Wettbewerb zur Entdeckung und Förderung von Jungtalenten unter 33 Jahren. In den Violin- und Gesangswettbewerben haben koreanische Musiker bereits mehrfach Preise gewonnen, aber in diesem Jahr war Kim Su-yeon die erste Koreanerin, die im Klavierwettbewerb mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde.

Kims Finale-Repertoire bestand aus drei Werken ihrer Wahl – Beethovens Klaviersonate Nr. 30 op. 109 in E-Dur, Skrjabins Klaviersonate Nr. 2 gis-moll op. 19 und Ravels Gaspard de la nuit, M. 55 – sowie dem Pflichtstück des Wettbewerbs: drei der Twenty-Four Preludes des kanadischen Komponisten John Burge.

Die in Salzburg lebende Kim erreichte auch als einzige Koreanerin das Halbfinale des Concours Reine Elisabeth, der zur gleichen Zeit in Brüssel stattfand. Sie musste also zwei Wettbewerbe gleichzeitig vorbereiten und dazu noch Videoaufzeichnungen machen. Sie erinnert sich: „Ich war weniger nervös, da ich nicht vor Publikum spielen musste. Aber für den virtuellen Auftritt vor Kamera und Aufnahmegerät zu spielen, war schon etwas belastend.“ Sie sei sich wie eine Schauspielerin vorgekommen, die vor einer leeren Wand gleichsam wie vor einem Mitspieler all ihre Gefühle zum Ausdruck bringen musste.

Durch diesen Wettbewerb wurde Kim als Künstlerin „mit einer bemerkenswert ausgeklügelten Technik von unglaublich detaillierter Artikulation und sensiblem Gefühlsausdruck“ bewertet. Durch die Ausbildung am Korea National Institute for the Gifted in Arts erlernte sie ein umfangreiches Repertoire und entwickelte dadurch ihre musikalische Fantasie. Anschließend absolvierte sie am Mozarteum Salzburg ein Bachelor- und Master-Studium, derzeit macht sie ein postgraduales Studium am Mozarteum.

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Der Montreal-Wettbewerb wurde wegen der globalen Covid-19-Pandemie erstmals virtuell mittels Videoaufzeichnungen ausgetragen. Kims Abschlussrepertoire umfasste Werke von Beethoven, Skrjabin, Ravel und dem kanadischen Komponisten John Burge.
ⓒ Hier ein Screenshot der YouTube-Aufnahme des Wettbewerbs.

HAN JAE-MIN UND PARK YEON-MIN
Die in der rumänischen Hauptstadt Bukarest stattfindende George Enescu International Competition wurde zu Ehren des Komponisten und Violinisten George Enescu (1881-1955) eingerichtet. Dieser alle zwei Jahre stattfindende Wettbewerb ist Teil des George Enescu Festivals, eines der größten Musikfestivals in Osteuropa, und hat zahlreiche koreanische Preisträger hervorgebracht.

Als ich im letzten März Han auf dem Konzert des Hankyung Philharmonic Orchestra Schostakowitsch spielen hörte, habe ich über die ausgereifte Technik und Interpretation des 14-Jährigen nur staunen können. Sein Sieg beim Enescu-Wettbewerb zwei Monate später hat mich kaum überrascht. In der 53-jährigen Geschichte des Wettbewerbs ging Han als bislang jüngster Preisträger hervor.

Han Jae-min hatte früher Wettbewerbe für junge Musiker gewonnen, der Enescu-Wettbewerb war für ihn der erste für Erwachsene. Dazu erklärt der 14-Jährige: „Ich wollte meine Leistungsstärke objektiv auf die Probe stellen und auch eine neue Erfahrung machen.“ Während die anderen Teilnehmer alle ihren eigenen Klavierbegleiter dabei hatten, spielte er mit einem vom Veranstalter zugewiesenen rumänischen Pianisten. Dies ermöglichte ihm ein tieferes Verständnis der rumänischen Gefühlswelt, als er im Halbfinale die Cellosonate Nr. 2 C-Dur op. 26 Nr. 2 von Enescu spielte.

In einer Musikerfamilie aufgewachsen, begann Han im Alter von fünf Jahren mit dem Klavier- und Geigenspiel, dann wechselte er, fasziniert vom tieferen Klang, zum Cello über. Gleich nach Beendigung des zweiten Mittelschuljahrs wurde er an der Korea National University of Arts als bislang jüngster Student aufgenommen.

Park Yeon-min wurde beim Enescu-Wettbewerb mit dem ersten Preis in der Disziplin Klavier gekrönt. Nach ihrem Bachelorabschluss an der Musikhochschule der Seoul National University und ihrem Masterabschluss an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, ist Park jetzt in der Soloklasse eingeschrieben. Park war eine der 14 Halbfinalisten der International Franz Liszt Piano Competition, die eigentlich 2020 stattfinden sollte, aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Sie riss sich jedoch zusammen und bereitete sich auf den Enescu-Wettbewerb vor, bei dem sie das für seine Schwierigkeit gefürchtete Klavierkonzert Nr. 3 in d-moll op. 30 von Rachmaninow spielte. Parks Vortrag von überwältigender Kraft und Leidenschaft brachte ihr die höchste Auszeichnung ein.

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Der Cellist Han Jae-min spielt auf der 2020 George Enescu International Competition, die im Mai in Bukarest veranstaltet wurde. Der 14-Jährige holte den ersten Preis in der Kategorie Cello. Er ist der bislang jüngste Teilnehmer und jüngste Sieger dieses 1958 eingerichteten Wettbewerbs.
ⓒ Andrei Gindac, George Enescu International Competition

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Die Pianistin Park Yeon-min gewann den ersten Preis für ihre Darbietung von Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 3 in D-Moll, Op. 30 bei der 2020 George Enescu International Competition in Bukarest. Park debütierte beim Kumho Young Artists Concert 2014.
ⓒ Andrei Gindac, George Enescu International Competition

Die starke Präsenz der koreanischen Musiker bei internationalen Wettbewerben wird hauptsächlich mit dem frühen Ausbildungsstart und dem harten Wettbewerb erklärt.

LEE DONG-HA UND ARETE STRING QUARTET
Die 1946 eingerichtete Prague Spring International Music Competition richtet sich an junge Musiker unter 30 Jahren. Im Mai 2021 gewannen Lee Dong-ha und das Arete String Quartet den Wettbewerb.

Nach dem B.A.-Abschluss an der Yonsei University und dem M.A.-Abschluss an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover promoviert Lee derzeit an der Musikhochschule Münster. Lee, für den es die erste Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb war, wählte für seinen Auftritt seine Lieblingsstücke. Da sie auch von vielen anderen Musikern gern gespielt werden, achtete er besonders darauf, seine eigene Interpretation zu präsentieren. Lee sagt, wegen der Vorverlegung des Wettbewerbs um einen Monat habe er mancherlei Schwierigkeiten gehabt, aber das objektive und detaillierte Feedback der Jury für seine Darbietung sei für ihn eine große Belohnung.

Das Arete String Quartet, das aus den beiden Violonisten Jeon Chae-ann und Kim Dong-hwi, der Bratschistin Jang Yoon-sun und dem Cellisten Park Seong-hyeon besteht, wurde im September 2019 gegründet. Ihr Debüt im Kumho Young Chamber Concert wurde ausnahmsweise von KBS Classic FM live übertragen – ein noch nie da gewesener Erfolg für noch unbekannte Musiker. Nach dem Novus String Quartet und dem Esmé Quartet zieht das Streichquartett jetzt als aufgehender Stern am Musikhimmel die Aufmerksamkeit auf sich. In der Disziplin Streichquartett, die zum ersten Mal seit 16 Jahren ausgetragen wurde, gewann das Ensemble neben dem ersten Preis fünf Sonderpreise.

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Der Pianist Lee Dong-ha spielt auf der 2021 Prague Spring International Music Competition. Es war sein erster internationaler Wettbewerb. Er sagte, dass für ihn Feedback und Ratschläge der angesehenen Preisrichter bedeutsamer als Platz eins gewesen seien.
© Petra Hajská, Prague Spring International Music Competition

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Das erst 2019 gegründete Arete String Quartet ist ebenfalls auf der Überholspur. Die Gruppe belegte auf der 2021 Prague Spring International Music Competition Platz eins in der Streichquartett-Sektion und holte weitere fünf Sonderpreise.
© Petra Hajská, Prague Spring International Music Competition

Ryu Tae-hyung Musikkolumnist

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