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2022 SPRING

Ein Fest der Fusion und Kollaboration

Das vom Nationaltheater veranstaltete Yeo Woo Rak Festival hat sich namensgerecht als fröhliche Jedermannsveranstaltung verankert. Dieses Musikfestival, das mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, die traditionelle Musik Gugak durch moderne Interpretationen populärer zu machen, weckt jährlich die Vorstellungskraft von Musikern unterschiedlichster Genres und inspiriert zu mutigen Kreationen.

GongMyoung, Koreas Weltmusikgruppe der ersten Generation, bei ihrer Aufführung auf dem Yeo Woo Rak Festival, das im Juli 2017 im Nationaltheater veranstaltet wurde. Zur Feier des 10. Jubiläums präsentierte die Band ein breites Repertoire. Dieses jährlich veranstaltete Festival interpretiert die traditionelle koreanische Musik und mischt sie mit anderen Genres.
Mit freundlicher Genehmigung des National Theater of Korea


Im am Fuße des Berges Nam-san im Herzen Seouls gelegenen Nationaltheater wird jeden Juli das Yeo Woo Rak Festival gefeiert. „Yeo Woo Rak“, ein Akronym für „Yeogi woori eumagi itda (Hier ist unsere Musik)“, bedeutet auch „traditionelle Musik, die alle Zeitgenossen gemeinsam genießen können“. Dieses 2010 eingerichtete Event, an dem Künstler verschiedenster Provenienz gewagte Versuche mit Gugak unternehmen, hat sich im wahrsten Sinne des Wortes als Gugak-Experimentierplattform etabliert.

Im Gegensatz zu den meisten Gugak-Aufführungen verzeichnet das Yeo Woo Rak Festival schon seit Jahren einen Ticketausverkauf. Ende 2021 lag die kumulierte Besucherzahl bei rund 66.000 (Online-Zuschauer nicht eingerechnet) und die durchschnittliche Sitzplatzauslastung bei 93 Prozent. Das Festival, das sich eine treue Anhängerschaft gesichert hat, ist im wahrsten Sinne des Wortes die Wiege des jüngsten Gugak-Fiebers in der Populärkultur. Bedenkt man, dass sich die traditionelle Musik als bislang marginalisiertes Genre nur knapp über Wasser gehalten hat und einen eher unbedeutenden Teil des Gesamtmusikmarkts ausmacht, ist dieser Erfolg außergewöhnlich und ermutigend.

Der Wert des Festivals beschränkt sich aber nicht allein auf den erfolgreichen Ticketverkauf. Vielmehr ist es die treibende Kraft einer „Renaissance der traditionellen koreanischen Musik“. Es bringt Musiker, die sich nicht mit der Wahrung der traditionellen Kunst durch staatliche Förderung zufriedengeben, sondern auf deren Grundlage kreative Musik schaffen, auf die Bühne, wodurch die traditionelle Musik ein modernes Flair gewinnt und auch ein globales Publikum ansprechen kann.

Als Kunstdirektoren haben bislang der Pianist und Komponist Yang Bang Ean (Ryo Kunihiko), die Jazzsängerin Nah Youn Sun, der Komponist und Dirigent Won Il sowie Yu Kyung-hwa, Spielerin der Stahlsaitenzither Cheolhyeongeum, das Festival geleitet. Seit 2020 sitzt Park Woo, Spieler der sechssaitigen großen Zither Geomungo, als Kreativdirektor am Steuer. Yang und Nah sind in den Bereichen Jazz bzw. Popmusik sehr aktiv, während Won Il und Yu Kyung-hwa sich durch auf ihrer distinktiv eigenen und kreativen Musikwelt basierenden Kollaborationen einen Namen gemacht haben. Die bunte, Genregrenzen sprengende Zusammensetzung war entscheidend für die erfolgreiche Verwirklichung der drei Schlüsselwörter: Experimentieren, Populisieren und Kollaborieren.

Poster für das 2010 gegründete Yeo Woo Rak Festival. Jeden Juli führen Musiker verschiedenster Genres kreative Werke im Nationaltheater auf. Die Konzerte sind regelmäßig ausverkauft.
Mit freundlicher Genehmigung des National Theater of Korea


Die Musiker, die bisher auf dem Festival aufgetreten sind, lassen sich grob in drei heterogene Gruppen einteilen: Die erste Gruppe besteht aus Trägern des Titels „Nationales Immaterielles Kulturerbe“ oder vergleichbaren Meistern, die wie die Pansori-Meistersängerin Ahn Sook-sun oder die Schamanin Lee Hae-kyung, Spezialistin für den Daedong-gut der Provinz Hwanghae-do (schamanistisches Exorzismusritual zur Bitte um reichen Fischfang), die die Urform der traditionellen Musik wahren bzw. weitergeben. Die zweite Gruppe umfasst Musiker der Generation, die zwar traditionelle Musik studiert haben, sich dann aber durch geschicktes Kollaborieren mit anderen Genres wie Jazz, Avantgarde, Popmusik oder klassischer westlicher Musik sowie ihr gleichzeitiges Streben nach Künstlerischem, Experimentellem und Populärem einen Namen als Musiker der neuen Generation gemacht haben. Sie sind es, die auf dem Yeo Woo Rak Festival die tragende Rolle spielen. Zu nennen sind Künstler wie die Spielerin der zwölfsaitigen Zither Gayageum Park Kyungso, aber auch Gruppen wie GongMyoung oder Sinnoi, die hauptsächlich als Weltmusikbands bekannt sind. Die dritte Gruppe umfasst Musiker, die im Bereich Jazz- und Popmusik hoch experimentelle und kreative Leistungen hervorgebracht haben. Es sind Veteranen in punkto Kollaborationsprojekte und Fusionierung zeitgenössischer und traditioneller Musik. Dazu gehören z. B. der Pianist Lim Dong-chang, der Komponist Jung Jae-il und der Rapper Tiger JK.

Am Festival beteiligen sich aber auch viele Künstler aus anderen Bereichen wie Fotografen oder Visual Designer, die aktiv dazu beitragen, Konzerterlebnisse ganz neuer Art zu kreieren.

Lee So-young Musikkritikerin

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